Wie ensteht eine Fasnachtsladärne? Welche Arbeitsschritte braucht es dazu? Wir begleiten die Entstehung unserer Stamm-Lampe 2015

 

1. Die Planung – Oktober 2014

Sobald das Sujet von der Clique an der Herbstaktivenversammlung genehmigt wurde, geht es als erstes an die Planung. Die Form unserer Ladärne wird jedes Jahr neu passend zum Sujet entworfen. Wie sie aussehen wird, das dürfen im Moment nur ein paar wenige Eingeweihte wissen. Oft ist nicht einmal der Sujetobmaa zu diesem Zeitpunkt informiert. Die Form wird vom Gestalter entworfen, ein massstäblicher Plan angefertigt und mit Felix, unserem Lampenbauer, besprochen. Zur kreativen Formgebung kommen nun technische Aspekte der Konstruktion, der Statik, des Schwerpunkts sowie der Beleuchtungstechnik hinzu. Sobald alle Punkte berücksichtigt und besprochen sind, kann es mit dem Bau der Lampe losgehen.

 

2. Der Bau des Gestells – November 2014

Das Gestell wird bei einer Schreinerei in Auftrag gegeben. Die heiklen Arbeitsschritte werden dabei im Beisein Felix durchgeführt. Insbesondere bei den komplizierteren Konstruktionsformen wie zum Beispiel bei konkaven Wölbungen oder einwärts liegenden Ecken, ist seine langjährige Erfahrung unabdingbar, denn an diesen Stellen wirken die Spannkräfte später am stärksten. Hier kommt es auf kleinste Einzelheiten, wie zum Beispiel die Richtung und Struktur der Holzfaserung an, ob die Ladärne beim Leimen später hält oder ob sie unter den Kräften zusammenbricht.

Nach über 23 Stunden harter Arbeit in der Schreinerei ist das Gestell fertig und Felix und Magnus sind zufrieden: Die Form entspricht den Entwürfen und Skizzen und die Grösse und Wirkung ist beeindruckend

 

3. Das Bespannen – Ende November 2014

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Nun ist Teamwork angesagt. Nach einem ersten Transport von der Schreinerei in das Künstleratelier treffen wir uns an einem Samstag zum Bespannen der Ladärne. Dazu wird Leinenstoff verwendet, der nicht gebleicht sein darf, denn sonst hält die Farbe später nicht richtig. Befestigt wird das Leintuch mittels Tackern. Wichtig dabei ist, dass es gleichmässig und nicht zu straff gespannt ist, denn die Spannung erhält das Tuch erst im nächsten Arbeitsschritt: dem Leimen.

 

4. Das Leimen – Anfang Dezember 2014

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Zum Leimen der Ladärne verwenden wir eine Mischtung aus Gelatine und Körnerleim. Diese wird in einem Rührkocher auf 90°C erhitzt und dann ein erstes Mal mit einem grossen Pinsel beidseitig aufgetragen. Der ganze Vorgang wird dann an den nächsten zwei Tagen noch je einmal, jedoch mit niedrigerer Leimtemperatur wiederholt, bis die Wand straff gespannt und bereit zum Bemalen ist.

 

5. Das Malen – Dezember 2014 – hoffentlich rechtzeitig vor der Fasnacht…

Das Malen ist zweifellos der aufwändigste und schwierigste Schritt. Die Ladärne wird stets auf beiden Seiten bemalt: Nachdem das Motiv mit allen Details und Einzehleiten auf der Vorderseite fertig ist, wird die Rückseite mit dem gleichen Motiv deckungsgleich „hintermalt“. Dadurch kann die Ladärne nachts ihre Farbpracht erst richtig zum Ausdruck bringen.

Um aus dieser riesigen zweidimensionalen weissen Fläche eine 3 dimensional wirkende Ladärne zu erhalten, braucht es neben ausgefeilten Techniken, handwerklichem Fingerspitzengefühl und viel Zeit, Nerven und Geduld vor allem jede Menge Vorstellungsvermögen, künstlerisches Können und auch Erfahrung…. – wir sind wie jedes Jahr alle sehr gespannt.

 

Hier die ersten Impressionen unseres Künstlers:

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