Anfangs November organisieren die Basler Zepf Ziri ihren traditionsreichen Basler Oobe – ein Anlass, zu dem jedes Jahr eine Gast-Clique eingeladen wird. Dieses Jahr wird diese Ehre den Ewige Opti-Mische zuteil. Und so wagt eine muntere Schar Ewigi, verstärkt durch ein paar abenteuerlustige Stamm-Opti-Mischte, am 1. November 2014 den Aufbruch nach Osten.

Nach einer verkehrsreichen Reise mitten ins Herz von Zürich durften wir uns bei einem Apero erst einmal stärken. Danach hiess es er „yystoh!“, und so gässelte man gemeinsam mit den Zepf auf fremdem Boden – was sich ehrlich gesagt ziemlich gut anfühlte, eignen sich doch die dortigen Gassen Plätze ganz hervorragend dazu, unsere Leidenschaft auszuleben. Und so pfeift und russt ein schwarz-weisses Geschwader hemmungslos auf blau-weissem Terrain, dass es eine Freude ist, zumindest für die Musizierenden und ein paar japanische Touristen.

Nach einem weiteren Halt, einer weiteren Runde, nochmals einem kurzen Halt (40 min!, da freut sich das Basler Sitzleder!), noch einer Runde, einem Ständeli bei  der Weggen-Zunft trifft man zwar nicht mehr durstig, dafür aber hungrig im Stammlokal der Zepf, dem „weissen Wind“ im Zürcher Oberdorf ein. Dort erwarten uns die ersten paar Gänge eines opulenten Abendmahls. Zwischendurch  Ansprachen der Obmänner Knuchel und Schaggi sowie Unterhaltung von A wie Abgekarteter Zauberer bis Z wie Zaudernder Alleinunterhalter. Auch darf man das selbst dargebrachte Ständeli durchaus zur Unterhaltung zählen. Der Höhepunkt aber war der beinahe epische Vers von Felix über zwei verschiedene Kulturen, den wir Euch nicht vorenthalten wollen (weiter unten).

Schlussendlich gabs noch Mählsubbe und Bier vom Fass (so nennt man in ZH „e Fläsche“ :-)), bevor es zu nachtschlafener Stunde wieder heimwärts ging. Herzlichen Dank an unsere Freunde und Gastgeber von den Zepf, als deren Gäste wir einen schönen Abend in der Fremde verbringen durften.

 

 

Iir liebe Baasler Zepf, was mir Eich hit wänn saage:

Mir kemme gäärn im butzte wysse Sunntigsgraage

zue Eich uff Bsuech in Wysse Wind.

Mer nämmen aa, mer haigen unter uns hit zoobe

kuum ächti Ziiri-Hegel, und scho gar nit Schwoobe

und syygen unter Baasler Frind.

Fir Ziircher gälte mir vom Rhy jo als Exoote

und griege vo der Limmet maischtens schlächti Noote,

vor allem wägen unserem Humoor.

Derbyy isch das ganz lätz. Mer mien das richtig stelle:

Die soogenannte Ziircher Witz, wo mer verzelle,

sinn kaini Witz. S isch alles woor.

Iir liebe Baasler Zepf, Iir sottet aifach wisse,

dass miir e jeede Bebbi z Baasel aarg vermisse.

Im Grund gnoo gheered Iir zue uns an Rhy.

Mer gseen Eich gaar nit gäärn im Zircher Lai sym Doope.

Doch andersyts, als liberaali Filantroope,

do dängge mer halt doch derbyy:

Doo, won Iir sind, isch d Wält e schlichti, ruuchi, rääsi.

Drum isch, was Iir doo diend, en Aart e zytgemäässi

Baasler Haidemissioon.

Pflääged d Diaspora und leend Eich nit beirre.

Und dängged draa, wenn soon e Böögg Eich mecht verwirre:

Iir sind dr Daig. Äär nuur e Gloon.

Iir liebe Baasler Zepf, es isch jo lyycht z erglääre,

was d Ziircher ooni e bitz Baasler Esprit wääre.

Es fäälti iine fir ins Gnigg

die Stachle, wo mer alli bruuche zwischenyyne,

s Florett, wo mir mit dääre Klinge, mit der fyyne,

dien lande loo mit groossem Gschigg,

fir zem de diggschte Heere alli Fliigel stutze,

fir zem de Blöffer und de Bländer d Kuttle butze,

esoo dass s dää, wo s will, begryfft.

Miir pflääge in der Zyt vo hit, als Gligg und Chance,

dr Hoofnaar in dr beschte Form vo Renaissance,

wo anstatt s Mässer d Zunge schlyfft. à

Iir liebe Baasler Zepf, es git nyt z dischbediere:

Nadyrlig mien mer is au sälber grytisiere.

Au doo isch männgerlai fataal.

Statt gueten alte Sareseggel oder Eeri

vermeere sich jetz au bi uns d Blageeri

im neye Club des „Trous de Balle“

Esoo haisst nämmlig uf Franzeesisch, liebi Frinde,

das Loch zwische de baide Bagge, unde, hinde.

So zaige sich doo d Gäldsegg au.

Bim alte Spillmaa balzt me in Designer-Limpe.

Und s maant aim ganz bi Kaviaar und digge Stimpe

an Ziiribäärg und Wollerau.

Iir liebe Baasler Zepf, Iir händ scho lang e Stapi.

Miir hänn jetz au ain, wo sich ufffiert wie dr Papi

und maint, är syg bi uns dr Boss.

Doch, unter uns gsait, liebi Frind, was wämmer wette?,

nit jeedi Fläsche mit dr „Morin“-Etikette

verspricht e guete Calvados.

Denn hämmer no dr Hampe Wessels, wie mer wisse.

Fir d Weeloo-Seggte wäärde dausig Lecher grisse.

En Auto-freyi Stadt isch s Zyyl.

Und alti Gschäfter mache zue, zien us, zien Fääde.

Uns isch es wuurscht. Miir kenne ginschtig-gueti Lääde

in Gränzach, Leerach oder Wyyl.

Iir liebe Basler Zepf, Iir schwätzed männgmool gspässig,

das haisst, nimm Baseldytsch. Das macht is zwoor nit hässig.

Doch, s gratzt isch scho an unserer Eer,

wenn soon e Zopf das breeite Züritütsch duet schnörre

und mir bi Eich mien „weisch“ und „Cheib“ und „oder“ heere.

Das mopst is, eerlig gsait, scho seer.

Doch, z Baasel isch s nit besser und mer mien is weere,

wenn d Hääfelischieler zeerscht Beamtedytsch mien leere

und Änglisch gschwätzt wird rund um d Uur.

Drum, leend is, bitt i, nit ellai lo stoo im Rääge.

Mer sotte zämme baidi Muettersprooche pflääge,

denn das isch unseri Kultuur.

Iir liebe Baasler Zepf, s gäbt non e ganzi Zotzle

fir geege Ziiri oder iber Baasel z fotzle,

doch wämmer daas jetz blyybe loo.

Denn schliesslig sinn miir vo den Opti-Mischte hitte

Bi Eich uff Bsuech zem Faasnachts-Frindschaft zämmekitte.

Drum simmer gäärn uff Ziiri koo.

Mir wänn fir s Fescht e groosses Loob Eich hitte biete.

Diend s Baasler Bruuchtum z Ziiri wyter bitte hiete

mit Drummle, Pfyffe, Schnitzelbangg.

Soo will i voor em Ässe und de Stumpe hitte,

uff Eych e groosse Schlugg doo us däm Humpe schitte,

mit groossem Opti-Mischte-Dangg!